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1. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 47

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 47 - Sinnbild der Macht Heinrichs des Löwen, zugleich eins der be- deutendsten Werke mittelalterlicher Gießkunst; rechts den herrlichen Dom; links das Gildehaus, ein Juwel der Baukunst, ein Prachtstück von Dekoration. Die ehemalige Burg, die älteste Niederlassung der Stadt, soll von Dankward (vielleicht um 861 ?) errichtet sein. Ein Graben schützte dieses zunächst strohbedeckte Herrenhaus, das durch drei Tore mit Burg Dankroarderode in Braunschweig. der Stadt verbunden war. Heinrich der Löwe führte einen dem Kaiserhause in Goslar ähnlichen Neubau auf, der unten Zimmer für die Dienerschaft hatte, oben aber einen großen Festsaal mit Wohn- und Schlafzimmern - Kemenaten genannt, weil sie durch Kamine ge- heizt wurden. Heinrich der Löwe starb hier 1195. Mehrmals wurde die Burg ein Naub der Flammen. Später diente sie der Schulbuch- Handlung Campes als Geschäftshaus' bald daraus wurde sie Kaserne. Der Regent Albrecht ließ sie wieder schön erstehen. Erinnert das Denkmal des Löwen auf der Westseite der Burg an den bedeutendsten Welfenherzog, so führt uns das Neiterdenkmal auf der Ostseite den letzten Fürsten aus der älteren Welfenlinie vor, Herzog Wilhelm. (Wo sind die Neiterdenkmäler seines Vaters und Großvaters?) Auf hohem Sockel von rötlichem polierten Granit er- hebt sich ein leicht schreitendes Pferd, welches der Herzog in Uniform

2. Wiben Peter - S. 107

1901 - Braunschweig : Appelhans
die Insel viel größer als heute. Damals befand sich auf ihr in einem heiligen Haine ein Heiligtum des Gottes Forseti, des Gottes der Gerechtigkeit, eines Sohnes des Baldur und der Nana, und die Insel und alles, was auf ihr war, war dem Gotte heilig und unverletzlich. Damals schon wurde sie dieses Heiligtums wegen „Hilgenland", d. h. „heiliges Land" genannt Fremde Seeräuber mieden diese Insel, weil es ein Frevel gewesen wäre, etwas von ihr fortzuführen; aber dadurch war mcht ausgeschlossen, daß die Bewohner selbst arge Seerauberer trieben. Einst, so berichtet die Legende, kam eine christliche Königstochter von Britannien her vom Sturm verschlagen nach dem Eilande, und suchte Schutz bei den damals noch heidnischen Einwohnern; diese aber bedrohten die Prinzessin und ihre Gefährtinnen und nur durch em Wunder, indem die Heiden mit Blindheit geschlagen wurden und die frommen Frauen auf ihre Schiffe flüchten konnten, wurden sie gerettet. Aber angesichts der Insel sprach die Königstochter einen Fluch aus über das ungastliche Land, und bei der nächsten Sturmflut versank ein großer Teil desselben ins Meer, seitdem ruht noch der Fluch aus dem Eiland, und noch immer nagen die Wogen an den Kauten der Insel, begierig, sie ganz mit hinunterzuziehen in das nasse Grab. Wie eine riesige Felsenburg ragt Helgoland etwa 65 Meter hoch aus dem Meere hervor, ein überwältigender Anblick, wenn man sich der Insel mit dem ^chific nähert und die rote Felsenmasse, hell erglänzend im Uchte der Sonne, allmählich höher und höher emporsteigt. Kommt man näher, so sieht man auch die der Insel vorgelagerte Sanddüne und das grüne Oberland, zu dem eine (Steintreppe von 188 Stufen emporsteigt. Oben befindet sich der kleine Ort mit der Kirche, aber auch auf dem Unterlande haben sich Häuser angebaut. Mit Stolz blickt der Helgoländer, ein echter Sohn des Meeres, auf feilte Flagge, die ihm die Natur selbst gezeichnet hat „Grön is bat Laub, rob is be Kant, witt is be Stranb; Dat jiinb be Farfen fan't Hilgenlanb!"

3. Wiben Peter - S. 108

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 108 — Die Nahrungsquellen der Insulaner waren in alter Zert ganz andere als heute. Jetzt ist Helgoland eins b.e£ Luchtesten Nordseebäder und Tausende strömen alljährlich dorthin, um in der reinen Seeluft sich zu erholen von den Anstrengungen des täglichen Berufs; damals war es ein weltverlorenes Eiland, zu dem nur festen ein sf l'l1 Kiel lenkte. Die Bewohner waren fast alle Fischer und fristeten nur kümmerlich ihr Dasein-denn ihr Handwerk war gefährlich und oft nur wenig lohnend, und die Lebensrnittel, die sie meistens von Hamburg herüberholen mußten und gegen ihre Ausbeute an own eintauschten, wurden teurer, je geringer der Fang 1 /M:, ^slvf es uns da Wunder nehmen, wenn der Helgoländer am Sonntag in der Kirche betete: Herr segne unsern Strand", das heißt mit andern Worten! „Herr, gieb, daß recht viele Schiffe bei uns scheitern" • ernt nach dem damaligen noch halb barbarischen Seerecht gehörte das „Strandgut", der Inhalt der gestrandeten ^-chisse^ demjenigen, der es in Sicherheit brachte. Je a^° in den Herbststürmen an der felsigen Küste scheiterten, desto mehr Strandgut konnte von den Insulanern geborgen werden, und desto besser konnten sie dann trn Winter, wenn die Witterung den Fischfana verbot, ans ihrem weltfernen Eiland leben. Zur Zeit unserer Erzählung gehörte Helgoland zum Herzogtum Holstein; später wurde es mit Dänemark verbürgt und blieb bei Dänemark bis zum Jahre 1808 wo die Engländer es besetzten und bis 1890 im Besitz der Insel blieben. Im genannten Jahre wurde Helgo-laub aus friedlichem Wege von England an das Deutsche Reich abgetreten und gehört seitdem politisch zum Königreich Preußen und zum Kreise Süder-Dithmarschen.___________ Nachdem Wiben Peter von dem frischen Grabe seines Weibes zurückgekehrt war, war das erste, was er that, daß er mit seinem Bruder Johann nun ernstlich daran dachte, das Festland zu verlassen und auf Helgoland sich einen neuen Wohnsitz zu suchen. Der Aufenthalt auf dem Festlande war ihm nicht mehr sicher genug. Seit-

4. Wiben Peter - S. 59

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 59 — ist an Deiner Seite. Und wenn Du mich nicht mitnehmen willst, so folge ich Dir von ferne, um in der Stunde der Not bei Dir zu sein." Da schloß Wiben den Treuen an sein Herz und sagte: „Nun denn, in Gottes Namen, Johann, so komm denn und teile mein Schicksal." Noch einmal drückte er Weib und Kinder an sein Herz und eilte hinaus vor das Thor, wo noch sein Pferd angebunden stand; Johann aber steckte einen großen Beutel mit Goldstücken zu sich und sattelte dann mit Klaus' Hilfe ebenfalls eins von den starken Pferden im Stalle. Das Heulen des Sturmes verschlang die sich entfernenden Hufschläge; im Pesel aber lag Lina ohnmächtig in den Armen ihrer zurückgebliebenen Schwäger, deren Thränen sich mit den ihrigen vermischten. Vi. An der Stelle, wo zwei Meere, die Nordsee und die Ostsee, sich die Hände reichen, und zwei Länder, Schweden und Dänemark, durch den Sund getrennt sind, erhebt sich stolz die Königin des Nordens, das prächtige Kopenhagen. Wie ein riesiges blaues Tuch liegt die herrliche Ostsee vor dem Blicke ausgebreitet, und nur leise plätschernd schlagen ihre Wellen an die flachen Ufer; denn sie ist nicht so unruhiger Natur, wie ihre wilde Schwester, die brandende Nordsee, die keine Ruhe kennt und in ewiger wogender Bewegung ist. Nur zuweilen, wenn der Nordweststurm vom Kattegat her durch den Oeresund peitscht, da wird auch das Wasser der Ostsee von Grund aus aufgewirbelt und aufgewühlt, und dann zeigt sie es, daß auch sie ein ganz anderes Gesicht zeigen kann, als das eines ruhigen Binnenmeeres. Dann brüllen auch hier die Wogen mit wilder Gewalt, Hochauf werfend den Gischt bis weit über die Ufer hinaus, und der Schiffer, der das Herannahen eines solchen Unwetters vorher bemerkt, beeilt sich, den schützenden Hafen zu erreichen. Aber bald

5. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 110

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 110 — Festhalten der Schiffe bestimmt sind, und wir setzen unsern Fuß aus Land. Herrliche Paläste, die Wohnsitze des alten sicilianischen Adels, umgeben den Hafen von allen Seiten, und auf den Straßen, die ihn einsäumen, flutet das geschäftige Treiben der Großstadt. Und in der Stadt selbst dasselbe Treiben, wie wir es in den großen Seestädten, des Nordens, etwa in Hamburg oder Kopenhagen, beobachten können. Und doch, wie verschieden ist Palermo von diesen Städten! Hier merkt man nichts von dem Nebel, der sich oft wie ein undurchdringlicher Schleier-auf die Straßen und Dächer der nordischen Städte legt und den Tag zur Dämmerung macht; einen Tag wie den andern ist hier der blendende Sonnenschein ausgegossen und bringt Licht und Wärme auch in die engsten Gassen, so daß die obdachlosen Bettler des Nackts sich eine Lagerstätte suchen an den Portalen der Kirchen oder unter den Thorbögen der großen Paläste und Kaufhäuser, ohne die Kälte fürchten zu müssen. Aber auch in der Bauart unterscheidet sich Palermo von den nordischen Städten. Es ist eine Stadt von Palästen, von denen viele noch aus der Zeit stammen, wo Normannen und Sarazenen hier in den Straßen wandelten, wo Palermo noch eine Königsstadt war und in dem „Palazzo reale“, dem Königs-Palast, die Gesandten fremder Nationen sich einsanden, um ihre Geschenke den mächtigen Herrschern dieses Landes darzubringen. Diese Herrlichkeit ist längst, längst vorbei. Die Paläste sind teils halbverfallen, und frägst Du nach den Königen, die einst hier gewaltet haben in mittelalterlicher Pracht und Herrlichkeit, so weist man Dich wohl nach der Kathedrale der heiligen Rosalie, wo Du die prunkvollen Porphhrsarkophage bewundern kannst, die die morschen Gebeine der normannischen und hohenstaufischen Herrscher einschließen. Sic transit gloria mundi !*) Die Blütezeit Palermos fällt in die Zeit, als Friedrich Ii., der Hohenstanfe, hier Hof hielt. Damals war *) So vergeht die Herrlichkeit der Welt! '<*?

6. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 109

1902 - Braunschweig : Appelhans
Vii. Friedrich Ii. Hofhaltung in Palermo. An der Nordküste Siciliens, bespült von den blauen Fluten des schönsten aller Meere, erhebt sich die Königin des Südens, das herrliche, stolze Palermo. Wie eine Perle liegt es da in der „Conca d’oro“, der „goldenen Muschel", wie die blühende, an landschaftlichen Schönheiten aller Art überreiche Gegend noch heute von den Bewohnern genannt wird. Schon lange vorher, ehe das Schiff in den geräumigen Hasen einläuft, erblicken wir von dem Verdeck aus den zehnzackigen Gipfel des schroffen und zerklüfteten Monte Pellegrino, der die Stadt wie ein natürliches Wahrzeichen überragt, und an feinem Fuße und feinen Abhängen die üppigen Pinienwälder und Olivenhaine, die den lebendigen Hintergrund bilden für das herrliche Panorama. Das trunkene Auge vermag sich nicht loszureißen von diesem bezaubernden Bilde, das besonders großartig wirkt, wenn die Sonne des Südens auf Meer und Land liegt und in der glutzitternden Luft die vergoldeten Kuppeln und Kreuze der unzähligen Kirchen wie Fackeln erglänzen. Der Landwind, der dem Schiffe entgegenweht, trägt würzige Düfte von Orangen und Citronen zu uns herüber; es ist, wie die heilige Schrift sagt, „wie der Geruch des Landes, das der Herr gesegnet Hot " Wenn der Italiener sagt: „Veder Napoli e poi morire,“ d. h. „Neapel sehen und dann sterben," so kann fast dasselbe auch von Palermo gelten, dessen Lage kaum weniger herrlich ist als die Neapels. Auch Palermo und feine Umgebung ist ein „pezzo del cielo in terra caduto,“ d. H. „ein Stück Himmel, auf die Erde gefallen." Die Ankerketten raffeln in die Tiefe, das starke Schiffstau legt sich um eine der Pfahlgruppen, die zum

7. Leitfaden der Erdkunde - S. 60

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 60 — 3. Die Ebene zeichnet sich aus durch ein mildes, feuchtes Klima (woher kommt das?). Vergleiche dagegen das Binnen- land-Klima im Innern von Spanien und Rußland. Wein reift nicht, obwohl die Myrte sich im Freien hält. Üppig gedeiht Gras und Korn (Viehzucht, besonders edle Pferde). So zerfällt England in ein gewerbliches und in ein acker- bauendes (im S.o.; aufserdem sind die Engländer das erste Handelsvolk der Erde (starke Gliederung der Küste, schöne Häfen, wasserreiche Flüsse, welche infolge der weit herauf- steigenden Flut auch für Seeschiffe zugänglich sind; aufserdem viele Kanäle). Der Engländer, größtenteils dem germanischen Stamme angehörig, ist willenskräftig, selbständig, praktisch und unter- nehmend (Lust an Seefahrten, Boxen, Wetten, waghalsigen Unternehmungen u.s.w.); größtenteils reformiert. [In England ist neben dem glänzendsten Reichtume die bitterste Armut, neben der feinsten Bildung die größte Unwissenheit anzutreffen (Guts- und Fabrikbesitzer, Tagelöhner und Fabrikarbeiter).] * Hptst. das riesige London, die größte Stadt der Erde mit über 5 Mill. Einw. (soviel Einw. wie Bayern oder 3 mal soviel wie Berlin) zu beiden Seiten der Themse, den größten Schiffen erreichbar, daher bringen Dampf- und Segelschiffe die britischen Waren nach allen Erdteilen und tauschen dafür die Erzeugnisse derselben ein; ober- und unterirdische Eisenbahnen in der ^>tadt vermitteln den ungeheuren Berkehr. Unterterhalb der Stadt Greenwich (Grinitsch) (Sternwarte, Meridian). * [An der Themse aufwärts Windsor, königliche Sommer- residenz, und Oxford, nächst Cambridge (Kembritsch) be- rühmteste Hochschule Englands.] * Nahe der Westküste Bristol, dritte Handelsst.; an der S.-Küste Dover Überfahrt nach? und Southampton (ßanßamtn), Dampf- fchiffahrt nach allen Erdteilen, * [der schönen Insel Wight (Ueit) gegenüber?); in der Nähe Portsmouth (Pöhrtsmoefs) und w. Plymouth (Plimmoefs), beide Kriegshäfen (welchen französischen gegen- über?). Unweit Dover Canterbury (Känterbri), Sitz des ersten Erzbischofs der anglikanischen Kirche.] * Zu den großen Fabrikstädten gehören: Birmingham (Boer- minghaemm) in der Mitte Englands für Metallwaren (Stahlfedern, Nähnadeln n. f. w.); Sheffield (Schsffield) für feinere Stahl- waren (Meffer, Scheeren n. f. w.); Manchester (Maentschestr) für Baumwolle und Maschinen und Leeds (Lieds) für Tuch und Leinen. Die Ausfuhr dieser verarbeiteten und die Einfuhr der zu verarbeitenden Stoffe geschieht durch die Hafenstädte H u l l (Holl) am Hnmber und Liverpool, die zweitgrößte Handelsst.

8. Leitfaden der Erdkunde - S. 62

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 62 — S.w.-Küste vermittelt die telegraphische Verbindung Europas mit Amerika (Neufundland).] Auswärtige Besitzungen hat England in allen Erdteilen: welche in Nord-Amerika? in West-Indien? in Süd-Asien? in Afrika? in Australien? Grofs-Britannien ist daher doppelt so groß und hat fast ebensoviele Einw. wie Europa. Aufserdem besitzt England die Felsenfest. Gibraltar, den Schlüssel des mittelländischen Meeres, Malta, Cypern und Aden zur Be- herrschung dieses Meeres und des ostindischen Handels. § 28. Die skandinavische Halbinsel umfaßt die Königreiche Schweden und Norwegen. Von welchen Meeren wird sie umspült im N., W. und O.? An welches Land grenzt sie im N.o.? Durch das Kattegat und Skagerrak wird sie von Jütland getrennt. Oberfläche: Skandinavien ist fast ganz Gebirgsl.: im W. ziehen durch die H.j. die rauhen und wilden skandinavischen Alpen, welche nach O. allmählich in ein schmales Tiefl. übergehen, nach W. aber mauerartig zur tief eingesägten Küste abfallen; daher ist das Land schwach bevölkert. * [Diese Alpen bestehen aus weiten, mit Schnee bedeckten Bergflächen, welche durch tiefe Thalrisse voneinander getrennt sind. Nach N. endigen sie mit den niedrigen lappländischen Gebirgen, nach 0. mit breiten Bergländern.] Die schmale Tief- ebene an der Ostsee ist voll schöner Seen und reifsender Flüsse (der Dal-Elf in den bottnischen Mb. u. a.), welche Richtung müssen die Flüsse wegen der Geb. einschlagen? — Das Land hat wohl viele Kupfer und Eisenerze, aber nicht die zu ihrer Verarbeitung nötigen Steinkohlen; reich ist es an Wald, aber arm an fruchtbarem Ackerboden; das Klima rauh, an der stürmischen W.-Küste aber milder (welche Strömung bewirkt das?). Die Bewohner, Germanen und lutherisch, sind ernst, kräftig, kühn und bieder, gebildet. Nahrungszweige sind Acker- bau (im S.o., besonders in Gotland), Fischfang in den Fjorden der W.-Küste (im N. mehr Kabeljau, im S. Hering) und Berg- bau. Im N. wohnen umherschweifende Lappen, teils Renn- tier-, teils Fisch-Lappen. * A. Schweden (Größe, Einwohnerzahl Seite 92). An der Ostsee die Hptst. Stockholm, teils auf Inseln, teils am User des Mälar-Sees malerisch gelegen, größte Handelsst. * [Nördl. vom See Upsala (Hochsch. mit berühmter Biblio- thek, Ulfilas). In der Nähe der russischen Grenze Haparanda am bottnischen Mb. (Wetterwarte).] *

9. Leitfaden der Erdkunde - S. 26

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 26 — zieht Preußen, Pommern, Mecklenburg, Holstein (in der Nähe von Kiel Quelle der Eider) und Schleswig bis nach Jütland; der südl. reicht von den Tarnowitzer Höhen in Oberschlesien (reich an Steinkohlen, Eisen, Zink und Blei) bis zu der moorigen Lüneburger Heide, zwischen Aller und Elbe. Die Richtung der Landrücken ist, wie die der Flüsse, von S.o. nach N.w. — Deutschland hat wenige Kanäle: von der Weichsel führt der Bromberger Kanal zur Netze (Oder) und von der Oder der Friedrich Wilhelms-Kanal zur Spree (Elbe). Der breite Nord-Ostsee -Kanal, welcher von der Kieler Bucht über Rendsburg (Eider) zur Nordsee (Elbmündung unterhalb Hamburgs) führt, erspart den Schiffern die zeitraubende und gefährliche Fahrt um Jütland herum. Die flache Nordsee-Küste mit ihrem Dünengürtel und ihren Düneninseln ist infolge der starken Brandung (Ebbe und Flut) für die Schiffahrt sehr gefährlich, und die Küste wird trotz Schutzbauten oft von Sturmfluten bedroht (der Jadebusen und Dollart waren fr. Land: die friesischen Inseln gehörten fr. zum Festlande; von den Halligen sind schon die schützenden Dünen abgerissen, und doch werden sie bewohnt; auch die kleine Felseninsel Helgoland ist gefährdet). Die Küste ist daher arm an guten Häfen (Hamburg und Bremerhaven liegen an Flußmündungen). Wilhelmshaven ist ein durch die Kunst geschaffener Kriegshafen. Vergl. dagegen England. Auch die Ostsee-Kiiste ist meist flach und reich an Dünen; in Schleswig-Holstein dagegen, wo der nördliche Land- rücken an das Meer herantritt, ist sie viel lieblicher (herrliche Buchenwaldungen) und hat tiefe Buchten, besonders die Kieler Bucht, mit dem einzigen deutschen Kriegshafen, den die Natur dazu geschaffen hat. Weiter ö. wird die Küste wieder flach, also auch ärmer an Häfen. (Von der Danziger Bucht ab bilden die Dünen Landzungen Nehrungen, wie die frische Nehrung, durch welche das frische Haff (Mündung des Pregel und der Nogat, des rechten Weichselarms), und die kurische Nehrung, durch welche das kurische Haff von der Ostsee getrennt wird (Mündung der Memel).] Trotz ihrer besseren Häfen hat die Ostsee-Küste doch nicht so bedeutende Seehandelsstädte wie die Nordsee-Küste und zwar 1. wegen ihrer gröfseren Entfernung vom Welthandel (Amerika, Indien u. s. w.) und 2. wegen des Zufrierens des Fahrwassers an der Küste während des Winters (stärkere Kälte im 0,, Ebbe und Flut schwach). Wo entspringen die Hauptströme Deutschlands? Welches ist die vorwiegende Richtung ihres Laufes? Nach welcher Richtung hin wird das Land also sich abdachen? Wo wird

10. Leitfaden der Erdkunde - S. 31

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 31 — 3. führt die Eisenbahn von Hannover im Leinethale auf- wärts nahe bei dem altertümlichen Hildes heim vorbei (Dom, Bistum) nach Göttingen (Hochschule) und von da nach Münden (an?). An der Weser Hameln (Lachsfang). — In Hannover schneiden sich also zwei wichtige Handelsstraßen: von 0. nach W. (Eisenbahn Berlin-Köln-Aachen-Paris) und von S. nach N. (Frankfurt a. M.- Kassel -Göttingen -Celle -Lüneburg- Harburg-Hamburg oder zur Weser nach Bremen). — Auf dem Harze die durch Bergbau wichtigen Städte Klausthal und Zellerfeld und am Harze die alte Kaiserstadt Goslar (die Kaiserpfalz Heinrichs Iv. ist jetzt wieder hergestellt). [6 Re- gierungsbezirke: Hannover, Lüneburg, Stade, Aurich, Osnabrück, Hildesheim.] * 9. Schleswig-Holstein. Von welchen Meeren umgeben? Die O.küste ist reich, die W.küste arm an Häfen. * An den Küsten Marschland, aber im Innern viel ödes Geestland („Schleswig-Holstein ist ein Pfannkuchen, bei dem der Rand das Beste ist"), Ackerbau, Viehzucht, Seehandel und Fisch- fang. Im N. Dänen. * In Holstein dicht bei Hamburg Altona an der Elbe mit lebhaftem Handel, an der Ostküste Kiel mit dem besten Hafen der Ostsee (Kriegshafen der deutschen Flotte, Schiffbau), Hochschule, Seebad; Bedeutung des Nordostseekanals? An der Eider Rends- bürg. In Schleswig Hptst. Schleswig und Flensburg, beide an der Ostsee. * An der Ost-Küste die fruchtbare Insel Alsen, im W. Sylt und Helgoland (Seebäder), letzteres zum Schutze der Elbmündung befestigt. [Ein Regierungsbezirk: Schleswig.]* 10. Westfalen. Im N.o. Weserberge mit Minden an der Weser lwestfälische Pforte); im s. Teile das rheinische Schiefergebirge, reich an Kohlen und Eisen, und in der Mitte fruchtbare Ebene: hier die Hptst. der Provinz, das altertümliche Münster (1648). * Über Minden (warum gerade hier?) geht die Eisenbahn Berlin-Hannover-Köln weiter nach Bielefeld (Leinen) und Dortmund am Rande des Ruhr-Kohlengebirges (die Femlinde); daher ist die Umgegend reich an Kohlengruben, Eisenhütten [Hörde], Papiermühlen, Schmieden u. s.w. [Iserlohn]. In der Nähe der Lippe-Quelle (also an welchem Geb.?) liegt Pader- born (von Karl d. Gr. gegründetes Bistum, Dom). [3 Regierungs- bezirke: Münster, Minden und Arnsberg.] * 11. Hessen-Nassau enthält: ^ 1. Das frühere Kurfürstentum Hessen mit dem nur in den Thälern (welchen?) fruchtbaren hessischen Berglande. An der Fulda: die Hptst. Kassel (in der Nähe das Lustschloß Wilhelmshöhe) und Fulda (im Dome das Grab des Bonifatius).
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